Als Niedermendig 1950 die Stadtrechte verliehen bekam, waren die Wunden des 2. Weltkriegs noch nicht verheilt. Mehr als 300 Männer aus Nieder- und Obermendig hatten im Krieg ihr Leben verloren und die Spuren des Krieges waren noch immer zusehen, erinnerte Staatsminister a.D. Gernot Mittler in seiner Festrede. Mittler schlug in seiner Ansprache unter anderem einen Bogen vom Bundeswehrstandort bis zum Abzug der Heeresflieger und zur erfolgreichen Konversion, vom Krankenhaus bis zur Schließung desselben und der Etablierung des Caritas-Zentrums. In Mendig habe man immer nach Lösungen gesucht. Dass aus Nieder- und Obermendig 1969 Mendig wurde, sei auch ein Beispiel des Pragmatismus der Verantwortlichen in der Kommunalpolitik.
Die 20 Jahre Lava-Dome beleuchtete Stadtbürgermeister a.D. Achim Diensberg, der von der Idee sprach den Tourismus als weiteres wirtschaftliches Standbein zu etablieren und dabei auch von der Vor- und Mitarbeit der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft (DVG) profitierte. Mehr als mittlerweile 1,1 Millionen Besucherinnen und Besucher zeugten vom Erfolg der Entscheidung. Und es sind auch die kleinen Dinge, die Mendig zu einer lebenswerten Stadt machen. Ein Beispiel ist die Stadtbücherei, die vor zehn Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Hiervon berichtete Gisela Rösner.
Für den Landkreis Mayen-Koblenz gratulierte der Beigeordnete Jens Firmenich auch im Namen von Landrat Marko Boos. Und Jörg Lempertz, Bürgermeister VG Mendig, brachte den Charakter der Bürgerinnen und Bürger Mendigs auf den Punkt: „Unsere Stadt hat immer wieder bewiesen, dass sie den Mut hat, sich zu verändern, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. (…) Unsere Entwicklung wird aktuell von starken Investoren getragen, die an unsere Region glauben.“ Dabei sprach er unter anderem von der Brauerei, dem Katastrophenschutzzentrum des Landkreises, das auf dem Flugplatz entstehen soll und der neuen Verwaltungszentrale der VR Bank RheinAhrEifel. „Ich bin sicher: Die Gründungsväter unserer Stadt wären stolz auf diese Entwicklung“, so Lempertz.
Im Anschluss an den kleinen Festakt ging es zum „Summer Brass“ an der Museumslay. Das Bürgerfest mit dem Chaos-Orchester Weibern, „Megabrass“ und „Druckluft“ begeisterte bis in die Nacht. „Uns war es ganz einfach wichtig die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bei den Jubiläumsfeierlichkeiten mitzunehmen und – natürlich auch den Gästen aus nah und fern – einen besonderen Abend zu einem moderaten Eintrittspreis zu bieten. Ich glaube, dass ist uns gelungen“, so Stadtbürgermeister Achim Grün am Ende eines bemerkenswerten Jubiläumstags.

Mit der vielumjubelten Brass-Band „Druckluft“ stieg das Finale: „Summer Brass“ war ein besonderer und sehr bemerkenswerter Teil des Stadtjubiläums. Foto: Stefan Pauly/VG-Verwaltung Mendig