Später fand der Stein im Garten von Florin Klöppel, Nachfahre von Wilhelm Klöppel und Heimatdichter, eine neue Heimat. Dann „wanderte“ er als Leihgabe ins Vulkanmuseum in die Brauerstraße, ehe er 2024 von Nachfahren des Florin Klöppel der Stadt Mendig übereignet wurde, damit der Stein wieder nach Obermendig zurückkam. Wolfgang und Bärbel Schlags, in deren Besitz sich der historische Florinshof in Obermendig heute befindet, stellten für den Obelisken einen Platz neben dem Tor zur Verfügung. Dort befand sich einst eine der beiden Stiftsmühlen, die 1949 vermutlich aufgrund von Baufälligkeit abgerissen wurde und letztlich auch der Straße Platz machte. Der Türeingang der Stiftsmühle wies das Jahr 1723 als Erbauungsjahr hin, aber eine Mühle wurde dort bereits auf das Jahr 1531 datiert, die zu der damaligen Zeit „der Herren Mühle“ genannt wurde.
Der Stein erzählt nicht nur die Geschichte von Wilhelm und Barbara Klöppel, sondern gibt auch einen Einblick in die Zeit der französischen Besatzung unter Napoleon. Eine Seite des Obelisken gibt hier Auskunft zu dem Präfekten: Paul-Francois-Marie-Adrien de Lezay-Marnésia war in der französischen Zeit des Rheinlandes von 1806 bis 1810 Präfekt des Département de Rhin-et-Moselle mit Sitz in Koblenz. Er bewegte in der Region viel und sprach fließend Deutsch. Im Département kümmerte er sich vor allem um das Schulwesen, die Landwirtschaft und den Straßenbau. Er sorgte hier unter anderem dafür, dass im Kirchenrain und „Pulleränche“ flächendeckend Apfelbäume (Renetten) angepflanzt wurden. In Koblenz legte er eine grüne Uferpromenade an, die den Namen Parc Lezay-Marnesia erhielt.
Die Geschichte des Napoleonssteins und der ehemaligen Stiftsmühle, die von Willi Bömerich, Silvia Mintgen-Bömerich und Manfred Porten zusammengetragen wurde, kann vor Ort über einen QR-Code direkt auf dem Smartphone abgerufen werden oder aber im Internet unter: www.vulkanregion-laacher-see.de/a-ehem-stiftsmuehle-und-franzosenstein-am-florinshof

Eine Inschrift berichtet über die Entstehung und den geschichtlichen Hintergrund des sogenannten "Napoleonssteins". Foto: Stefan Pauly/VG-Verwaltung Mendig